Einstige Grenzfeste Altfinstermünz - Nauders

Früher verliefen Grenzen meist nicht über Pässe, sondern entlang von Engstellen. Direkt in der Innschlucht unterhalb von Nauders liegen die Reste einer der bedeutendsten Grenzfesten und Zollstätten des alten Tirol - Altfinstermünz. Hier war der strategisch und wirtschaftlich bedeutende Weg zwischen dem Inntal, dem Vinschgau und dem Engadin schon von der Natur her sehr gut geschützt.  Altfinstermünz ist mit dem Auto nicht erreichbar, jedoch über verschiedene Wanderwege: Auf der am linken Innufer gelegenen Straße zwischen Martina bzw. Martinsbruck (Schweiz) und der österreichischen Zollstation Kajetansbrücke südlich von Pfunds führt ungefähr in der Mitte ein eher steiler Fußweg in rund 20 Minuten zum Inn hinunter, der hier in einer engen Schlucht dahintost. Eine zweite Möglichkeit ist ein sehr steiler Abstieg vom ehemaligen Gasthof Hochfinstermünz an der Reschenbundesstraße auf österreichischer Seite. Schon zur Römerzeit wurde diese Talenge als natürliche Sperre angesehen und durch eine Brücke überquert. Die 46 n. Chr. fertiggestellte Via Claudia Augusta über den Reschenpass führte hier über den Inn. Seit römischer Zeit bis ins 18. Jh. bestand hier eine Zollstätte. Vermutlich verlief hier auch später die Grenze des bayerischen Herzogtums. Die Hauptstraße führte bis 1854 vom Reschenpass nach Nauders, von dort steil hinunter in die Innschlucht von Altfinstermünz auf der rechten Innseite, über die Brücke auf die linke Innseite und weiter bis Pfunds. Auf der linken Innseite gehörte noch ein schmaler Streifen zu Österreich. 1854 erfolgte der Bau der heutigen Reschenbundesstraße, die von der Kajetansbrücke auf der rechten Innseite steil bis Nauders ansteigt. Dadurch wurde die alte Straße unbedeutend. Die im Laufe von Jahrhunderten entstandene Anlage besteht aus folgenden Teilen: Brücke über den Inn, gestützt von einem Pfeiler mit einem Brückenturm, in dem sich eine Wachstube befand. Zollfeste Sigmundseck, erbaut unter Erzherzog Sigmund dem Münzreichen im 15. Jh. auf dem überhängenden Felsen. Ursprünglich befand sich hier eine mittelalterliche Höhlenburg. Turmartige fünfgeschossige Straßensperre, durch die der gesamte Verkehr musste, errichtet unter Kaiser Maximilian I. Von der Nordseite des Torturms zieht sich eine Sperrmauer mit Fenstern und Schießscharten entlang des Berghangs. Kapelle, entstanden 1605 im Auftrag von Erzherzog Maximilian III. dem Deutschmeister. Es gab einen Vorgängerbau, in dem eine aus dem Engadin stammende Marienstatue verehrt wurde, die aus dem Inn gezogen worden war.
Burgen in Tirol        Schlösser, Ruinen, Ansitze, Festungen
Grenzfeste Altfinstermünz - Nauders
Zur Geschichte Schon zur Römerzeit Brücke über den Inn - Via Claudia Augusta 1241 erste urkundliche Nennung 13. Jh. - unter Graf Meinhard II. bedeutende Zollstätte 1348 Sicherung der Brücke durch eine Klause 1473 Zollfestung auf dem Felsen unter Erzherzog Sigmund dem Münzreichen Kaiser Maximilian I. - turmartige fünfgeschossige Straßensperre 1605 Bau einer Kapelle unter Erzherzog Maximilian III. dem Deutschmeister 1779 Aufhebung als Zollfestung, Verlegung der Zollstätte nach Martinsbruck 1854 Bau der neuen Straße von Pfunds nach Nauders auf der rechten Innseite - Altfinstermünz wird bedeutungslos
Via Claudia Augusta

Einstige Grenzfeste

Altfinstermünz -

Nauders

Früher verliefen Grenzen meist nicht über Pässe, sondern entlang von Engstellen. Direkt in der Innschlucht unterhalb von Nauders liegen die Reste einer der bedeutendsten Grenzfesten und Zollstätten des alten Tirol - Altfinstermünz. Hier war der strategisch und wirtschaftlich bedeutende Weg zwischen dem Inntal, dem Vinschgau und dem Engadin schon von der Natur her sehr gut geschützt.  Altfinstermünz ist mit dem Auto nicht erreichbar, jedoch über verschiedene Wanderwege: Auf der am linken Innufer gelegenen Straße zwischen Martina bzw. Martinsbruck (Schweiz) und der österreichischen Zollstation Kajetansbrücke südlich von Pfunds führt ungefähr in der Mitte ein eher steiler Fußweg in rund 20 Minuten zum Inn hinunter, der hier in einer engen Schlucht dahintost. Eine zweite Möglichkeit ist ein sehr steiler Abstieg vom ehemaligen Gasthof Hochfinstermünz an der Reschenbundesstraße auf österreichischer Seite. Schon zur Römerzeit wurde diese Talenge als natürliche Sperre angesehen und durch eine Brücke überquert. Die 46 n. Chr. fertiggestellte Via Claudia Augusta über den Reschenpass führte hier über den Inn. Seit römischer Zeit bis ins 18. Jh. bestand hier eine Zollstätte. Vermutlich verlief hier auch später die Grenze des bayerischen Herzogtums. Die Hauptstraße führte bis 1854 vom Reschenpass nach Nauders, von dort steil hinunter in die Innschlucht von Altfinstermünz auf der rechten Innseite, über die Brücke auf die linke Innseite und weiter bis Pfunds. Auf der linken Innseite gehörte noch ein schmaler Streifen zu Österreich. 1854 erfolgte der Bau der heutigen Reschenbundesstraße, die von der Kajetansbrücke auf der rechten Innseite steil bis Nauders ansteigt. Dadurch wurde die alte Straße unbedeutend. Die im Laufe von Jahrhunderten entstandene Anlage besteht aus folgenden Teilen: Brücke über den Inn, gestützt von einem Pfeiler mit einem Brückenturm, in dem sich eine Wachstube befand. Zollfeste Sigmundseck, erbaut unter Erzherzog Sigmund dem Münzreichen im 15. Jh. auf dem überhängenden Felsen. Ursprünglich befand sich hier eine mittelalterliche Höhlenburg. Turmartige fünfgeschossige Straßensperre, durch die der gesamte Verkehr musste, errichtet unter Kaiser Maximilian I. Von der Nordseite des Torturms zieht sich eine Sperrmauer mit Fenstern und Schießscharten entlang des Berghangs. Kapelle, entstanden 1605 im Auftrag von Erzherzog Maximilian III. dem Deutschmeister. Es gab einen Vorgängerbau, in dem eine aus dem Engadin stammende Marienstatue verehrt wurde, die aus dem Inn gezogen worden war.
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