Burgruine Fragenstein - Zirl
Schon von weitem erkennt man die
zwei mächtigen Türme, die sich hoch
über Zirl im bewaldeten Felsgelände
erheben. Sie erinnern an die einstige
weitläufige Burg. Zu Füßen der beiden
Türme führt die Straße über den
Zirlerberg in Richtung Seefelder Sattel
und weiter zum Grenzort Scharnitz und
nach Mittenwald in Bayern.
Parkmöglichkeit besteht südlich der
Zirlerbergstraße. Von dort führt eine
Unterführung auf die Nordseite der Straße, wo ein
steiler Fußweg
über Felsen
und Steine
durch den
Wald zu den
beiden Ruinen
ansteigt. Der
Weg ist nicht
gefährlich,
doch feste
Schuhe sind
notwendig.
Ein anderer Weg führt ebenfalls von Zirl aus und ist leichter
begehbar, die “Zirler Höhenpromenade”.
Von den zwei mächtigen Türmen ist der eine mit einem Dach
versehen. Um die Türme herum sind noch spärliche Mauerreste
erkennbar, die an die ehemaligen Gebäude erinnern. Erzherzog
Sigmund der Münzreiche und Kaiser Maximilian I. benutzten
Fragenstein öfter aus Ausgangsort für ihre Jagden.
Ruine Fragenstein - Zirl
Zur Geschichte
•
Vermutlich stand hier schon zur Römerzeit
ein Wachturm, da eine Zweig der Via
Claudia Augustia über den Seefelder Sattel
nach Augsburg führte.
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Eventuell gründeten die Grafen von
Andechs schon im 12. Jh. eine
Befestigung, um den Salzhandel nach
Bayern zu sichern.
•
1227 erste urkundliche Erwähnung.
•
Nach den Grafen von Andechs
übernahmen die Grafen von Tirol die Burg.
•
Im 17. Jh. verlor die Burg an Bedeutung.
•
1703 marschierten die Bayern im Zuge des
“Boarischen Rummels” in Tirol ein. Die
Tiroler zogen sich in Fragenstein zurück,
sprengten die dortigen Pulvervorräte und
setzten die Burg in Brand. Fragenstein
wurde zur Ruine.
1703 - Boarischer Rummel
Philipp der Schöne, Sohn von Kaiser Maximilian I. und der Maria von
Burgund, heiratete die spanische Prinzessin Johanna die Wohnsinnige,
die Erbin Spaniens. Unter ihren Kindern Kaiser Karl V. und Kaiser
Ferdinand I. entstanden zwei Linien der Habsburger, eine
österreichische und eine spanische.
Im Jahre 1700 verstarb der letzte spanische Habsburger - wer sollte
Spanien bekommen? Ansprüche meldeten die österreichischen
Habsburger und eine Nebenlinie des französischen Königshauses. Im
Spanischen Erbfolgekrieg kämpften Österreich und Frankreich um das
spanische Erbe. Mit den Franzosen waren die Bayern verbündet, die
1703 in Tirol einfielen. Am Annatag (26. Juli) 1703 wurden die Bayern
aus Tirol vertrieben. Als Erinnerung daran wurde 1706 die Annasäule in
der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße errichtet. In der Tiroler
Geschichte ist diese Episode als “Boarischer Rummel” eingegangen.
Im Zuge dieses bayerischen Einfalls wurden mehrere Städte und Burgen
beschossen, so auch Rattenburg, Kufstein und Burg Kropfsberg im
Unterinntal.