Wo wurden Burgen
gebaut?
Der Standort einer Burg hing
von geografischen, historischen
und politischen Aspekten ab.
Ausschlagend war auch meist
die unmittelbare Nähe zur
Haupteinnahmequelle: Zoll-
bzw. Mautstelle, Brücke, Siedlung, deren Bewohner die
Versorgung der Burg sicherten.
Wichtig für die Wahl des Standorts waren aber auch die
freie Sicht und die gute Verteidigungsmöglichkeit. Burgen
konnten auch bei Grenzen und bei Brücken zu deren
Sicherung errichtet werden.
Grundsätzlich kann man vier Hauptarten von Burgen
unterscheiden:
•
Höhenburgen: Sie liegen auf einer Felskuppe, einem
Hügel oder einem vorspringenden Felssporn. Ihr
Zugang ist meist nur von einer Seite möglich, wobei
diese Seite etwa durch eine Vorburg, eine Zugbrücke
und ein mächiges Tor geschützt ist. Die anderen
Seiten waren durch die Steilheit des Geländes bzw.
durch ein Gewässer gesichert.
•
Hangburgen: Bei ihnen war besonderer Schutz zur
Hangseite hin nötig.
•
Niederburgen: Sie liegen in der Ebene. Schutz
konnten Erdwälle sowie die Lage auf einer leichten
Erhebung bieten.
•
Wasserburgen: Sie sind von einem stehenden oder
fließenden Gewässer umgeben.
Besonders an der Einmündung von Seitentälern in ein
Haupttal und auf Bergrücken, von wo aus man nach
mehreren Seiten Land- und Wasserwege beobachten
konnte, entstanden Burgen. In Tirol sind dabei vor allem
die wichtigen Hauptverkehrswege durch das Inn-, Eisack-,
Etsch- und Pustertal zu nennen. In Tirol finden sich vor
allem Höhenburgen.
Heute stehen Burgen manchmal einsam in der
Landschaft, da sie ihre ursprüngliche Funktion verloren
haben. So sicherte die Burg Klamm einst die Salzstraße von
Hall in Tirol ins Außerfern, dabei den Abschnitt vom Inn
bei Mötz bis auf das Mieminger Plateau.
Früher standen Burgen frei, heute sind sie häufig von
Bäumen und Sträuchern umgeben.
Bestanden Burgen innerhalb einer Stadt, war ihre Lage
meinst am Stadtrand. Die Burg sollte möglichst von der
Stadt unabhängig sein und einen eigenen Zugang von
außerhalb der Stadt haben. Sie sollte aber auch die Stadt
beschützen. Im Zuge der Stadterweiterungen, vor allem im
19. und 20. Jh., verloren solche Burgen dann ihre
Randlage. Auch die Stadtburg der Tiroler Habsburger, die
Innsbrucker Hofburg, liegt am Stadtrand. Ihr Ursprung ist
Ende des 14. Jh. zu sehen, während ihr Ausbau jedoch im
15. Jh. unter Erzherzog Sigmund dem Münzreichen und
Kaiser Maximilian stattfand.
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Lage von Burgen