Burg (Schloss) Bruck - Lienz
Direkt am Ausgang des Iseltals in
das Lienzer Becken liegt
nordwestlich der Stadt auf einer
Anhöhe an der Bundesstraße
Schloss Bruck. Der Besucher lässt
entweder das Auto an der
Bundesstraße stehen und gelangt
zu Fuß zur Burg oder er fährt bis
zum Parkplatz bei der Burg.
Schon von weitem fällt der
mächtige Bergfried auf, von dem
man einen herrlichen Ausblick auf
das Iseltal und das Becken von
Lienz genießt. Die Burganlage -
eigentlich handelt es sich um eine
Burg und nicht um ein Schloss - ist
um einen nahezu rechteckigen
Innenhof gruppiert und weist alle
wichtigen Teile einer
mittelalterlichen Burg auf. Die Außenmauern sind von
einem Zinnenkranz umgeben. Dem Bergfried ist ein
Zwinger mit zwei Rondellen vorgelagert. Der Eingang ist
ebenfalls durch ein Rondell gesichert.
Der Name “Bruck” kommt von der Brücke über die Isel, die
unmittelbar zu Füßen der Burganlage liegt und deshalb gut
gesichert war.
Heute befindet sich in der Burg das Museum der Stadt Lienz
mit einer ausgezeichneten Sammlung von Bildern der
Osttiroler Maler Franz von Defregger und Albin Egger-Lienz.
Besonders sehenswert ist die doppelstöckige Kapelle aus
dem Ende des 15. Jh. mit
Fresken von Simon von Taisten.
Burg (Schloss) Bruck - Lien
Zur Geschichte
•
Zwischen 1252 und 1277 Bau der
ersten Burg - Residenz der
Grafen von Görz
•
Um 1480 Umbau der
doppelstöckigen Kapelle -
Malereien von Simon von Taisten
•
1500 Tod des letzten Görzers -
Leonhard von Görz, die Burg
kam an Kaiser Maximilian I., er
verpfändete sie an verschiedene
Adelige
•
16. Jh. Bau eines Zwingers mit
zwei Rondellen und einem
äußeren Eingang
•
17. Jh. Gerichtssitz, Waffenlager
•
18. Jh. Kaserne, Spital
•
Seit 1942 Besitz der Stadt Lienz -
Museum der Stadt Lienz
Die Grafen von Görz
Die Grafen von Görz stammen aus dem bayerischen Hochadel und tauchen im 11.
Jh. auf. Sie setzten sich im Westen des Herzogtums Kärnten, wo sie den Grafen
von Lurn folgten, und in Friaul und Istrien fest.
Graf Meinhard III. von Görz (Meinhard I. von Tirol-Görz) heiratete Adelheid, eine
der beiden Töchter Graf Alberts von Tirol. Nach dem Tod Alberts, ein Jahr nach
der Hochzeit, fiel ein beträchtlicher Teil seines Erbes, das Gebiete südlich und
nördlich des Brenners umfasste, an den Schwiegersohn Graf Meinhard I. von Tirol-
Görz.
Dessen Söhne, Graf Meinhard II. von Tirol-Görz (auch Herzog von Kärnten) und
Albert II. von Tirol-Görz teilten 1271 das väterliche Erbe auf: Meinhard übernahm
den “Tiroler Teil”, abzüglich der tirolischen Herrschaftsgebiete im Pustertal, die an
Albert II. fielen. Albert II. übernahm das Görzer Erbe. Seine Linie starb 1500 aus.
Albert konnte den görzischen Besitz festigen und vergrößern, doch dieser zerfiel
nun in zwei Komplexe, die Hunderte von Kilometern auseinanderlagen.
Graf Meinhard II. schuf die Grafschaft Tirol, seine Enkelin Margarete Maultasch
übergab nach dem Tod ihres Sohnes Graf Meinhard III., des letzten männlichen
Meinhardiners (1335), im Jahre 1363 Tirol an den Habsburger Herzog Rudolf IV.
den Stifter.
Als 1335 die Habsburger den tirolischen Görzern das Herzogtum Kärnten
wegschnappten und 1363 die Grafschaft Tirol übernahmen, gerieten die Görzer
unter Druck. Im Süden drängte Venedig und engte sie stark ein. Das ist der Grund,
warum die Görzer Lienz als Hauptsitz auswählten. Kaiser Maximilian I. legte in
einem Vertrag mit Graf Leonhard von Görz fest, dass dessen Gebiete im Fall der
Kinderlosigkeit an den Kaiser fallen sollten. Dieser Fall trat ein. Leonhard ist in
einem Hochgrab in der Pfarrkirche zum hl. Andreas in Lienz bestattet.