Ansitz Tierburg - Fritzens

Der spätgotische Ansitz Tierburg liegt einsam oberhalb von Fritzens am Südrand des Gnadenwalds, romantisch eingebettet in Wälder und Wiesen, umgeben von fünf heute teilweise ausgetrockneten Fischteichen. Von Fritzens führen mehrere Wanderwege zum Ansitz. Die Straßen sind mit einem Fahrverbot belegt, Zufahrt ist nur für Anrainer erlaubt. Der Ansitz ist in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich. Der heute erhaltene Teil ist leider nur mehr ein Rest des ursprünglichen Anwesens. Er besteht aus einem zweigeschossigen spätgotischen Hauptgebäude mit vorspringenden Gebäudeteilen, einem Wappentor und anderen niederen Nebengebäuden. Die gesamte Anlage hat einen Innenhof, der von einer Mauer umgeben ist. Vorhanden sind noch einige schön getäfelte Räume  und eine Kapelle mit einem Rokoko-Altar aus der Zeit um 1760. Die ehemalige Jagdstube, die getäfelte Stube des sogenannten Fürstenzimmers, befindet sich heute im Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck. Um 1480 ließ sich Peter Ruml von Lichtenau, Rat und Kammerpräsident Kaiser Maximilians I., hier einen Ansitz erbauen, der auch als Jagdsitz diente. Weitere berühmte Besitzer waren Blasius Hölzl, Sekretär und Rat Maximilans, sowie Mathias Burglechner, Vizekanzler des Landes, der sich intensiv der kartografischen Darstellung und Beschreibung Tirols und seiner Geschichte widmete. 1645 fand hier zu Ostern ein großes Fest statt, bei dem etwa die Regentin Erzherzogin Claudia de’ Medici, Witwe von Erzherzog Leopold V., mitihrem Kanzler Dr. Wilhelm Bienner geladen war. Dabei waren auch der bekannte Pestarzt Dr. Paul Weinhart und der Haller Damenstiftsarzt Dr. Hippolyt Guarinoni, der Bauherr der Karlskirche Volders.  Fast zwei Jahrhunderte besaß die bekannte Familie Weinhart den Ansitz. Zahlreiche Gelehrte  (Universitätsprofessoren, Wissenschaftler) gingen aus dieser Innsbrucker Familie hervor. Dies sind Hinweise auf die Beliebtheit des Anwesens. Heute ist Tierburg in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Burgen in Tirol        Schlösser, Ruinen, Ansitze, Festungen
Ansitz Tierburg - Fritzens
Zur Geschichte Um 1480 Errichtung des Ansitzes durch Peter Ruml von Lichtenau, Rat und Kammerpräsident Kaiser Maximilians I. Verschiedene berühmte Besitzer: Blasius Hölzl, Mathias Burglechner, Familie Weinhart 1669 Erdbeben - schwere Schäden 1836 Ankauf durch den Freiherrn von Sternbach Seit 1932 als Besitzer Familie Liphart

Ansitz Tierburg -

Fritzens

Der spätgotische Ansitz Tierburg liegt einsam oberhalb von Fritzens am Südrand des Gnadenwalds, romantisch eingebettet in Wälder und Wiesen, umgeben von fünf heute teilweise ausgetrockneten Fischteichen. Von Fritzens führen mehrere Wanderwege zum Ansitz. Die Straßen sind mit einem Fahrverbot belegt, Zufahrt ist nur für Anrainer erlaubt. Der Ansitz ist in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich. Der heute erhaltene Teil ist leider nur mehr ein Rest des ursprünglichen Anwesens. Er besteht aus einem zweigeschossigen spätgotischen Hauptgebäude mit vorspringenden Gebäudeteilen, einem Wappentor und anderen niederen Nebengebäuden. Die gesamte Anlage hat einen Innenhof, der von einer Mauer umgeben ist. Vorhanden sind noch einige schön getäfelte Räume und eine Kapelle mit einem Rokoko-Altar aus der Zeit um 1760. Die ehemalige Jagdstube, die getäfelte Stube des sogenannten Fürstenzimmers, befindet sich heute im Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck. Um 1480 ließ sich Peter Ruml von Lichtenau, Rat und Kammerpräsident Kaiser Maximilians I., hier einen Ansitz erbauen, der auch als Jagdsitz diente. Weitere berühmte Besitzer waren Blasius Hölzl, Sekretär und Rat Maximilans, sowie Mathias Burglechner, Vizekanzler des Landes, der sich intensiv der kartografischen Darstellung und Beschreibung Tirols und seiner Geschichte widmete. 1645 fand hier zu Ostern ein großes Fest statt, bei dem etwa die Regentin Erzherzogin Claudia de’ Medici, Witwe von Erzherzog Leopold V., mitihrem Kanzler Dr. Wilhelm Bienner geladen war. Dabei waren auch der bekannte Pestarzt Dr. Paul Weinhart und der Haller Damenstiftsarzt Dr. Hippolyt Guarinoni, der Bauherr der Karlskirche Volders.  Fast zwei Jahrhunderte besaß die bekannte Familie Weinhart den Ansitz. Zahlreiche Gelehrte  (Universitätsprofessoren, Wissenschaftler) gingen aus dieser Innsbrucker Familie hervor. Dies sind Hinweise auf die Beliebtheit des Anwesens. Heute ist Tierburg in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
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