Das Turnier - Kriegsspiel für den Kampf

Turniere waren ein Hauptbestandteil des ritterlichen Lebens. Sie bedeuteten Unterhaltung, Sport, körperliche Ertüchtigung, Übung für den Kriegsfall und gesellschaftliches Zusammentreffen. Die Ritter konnten ihre körperlichen Kräfte und ihr Geschick zeigen und sich bewundern lassen. Ein anderer wichtiger Aspekt von Turnieren war, dass gefangene Gegner die Möglichkeit hatten, wie im wirklichen Krieg freigekauft zu werden. Turnierplätze befanden sich selten im eigentlichen Burgbereich, da dort kaum große freie Flächen zur Verfügung standen. Gerne fanden Turniere vor den Mauern von Städten oder auf dem Marktplatz statt. In Innsbruck trafen die Turnierreiter bis zur Zeit Kaiser Maximilians I. vor dem Goldenen Dachl aufeinander, doch der Kaiser verlegte das Turnier vor die Hofburg in den Bereich vor dem Landestheater und dem Haus der Musik. Die Bezeichnung “Rennweg” erinnert noch an die Turnierform des Rennens. Große Turniere galten als internationale Ereignisse, an denen berühmte Ritter aus verschiedenen Ländern teilnahmen. Turniere waren aber auch mit der höfischen Minne eng verknüpft. Minnesänger priesen durch ihre Dichtungen die Taten der Kämpfer und schufen dadurch das Idealbild eines Ritters. Das Werben der Teilnehmer um die vornehmen Ritterdamen war ein wichtiger Bestandteil des Turniers. Der Ursprung des Turniers dürfte in Nordfrankreich Ende des 11. Jh. liegen. Eigene Regeln und spezielle Ausrüstungen dazu wurden entwickelt und peinlichst genau eingehalten. Es gab zwei Varianten des mittelalterlichen Turniers. Beim Buhurt, dem Massenkampf, wurde in der Gruppe eine kleine Schlacht nachgestellt. An Waffen kamen dabei Schwert, Streitkolben und Axt zur Anwendung. Der Tjost war ein Zweikampf zu Pferd mit eingelegter Lanze. Die beliebtesten Varianten dabei waren das Stechen (mit stumpfer Lanze) und das Rennen (mit spitzer Lanze). Für beide Formen des Tjosts bestanden eigene Harnische. Turniere wurden häufig sehr brutal ausgeführt und konnten zum Tod der Beteiligten führen. Ziel war allerdings nicht das Töten, sondern die Gefangennahme des Gegners. Dieser musste Rüstung, Waffen und Pferd abgeben sowie Lösegeld bezahlen. Seinen letzten Höhepunkt erlebte das Turnier im 16. Jh., wurde aber auch weiterhin an Fürstenhöfen im Sinne gesellschaftlicher Ereignisse und des Zeitvertreibs gepflegt.
Burgen in Tirol        Schlösser, Ruinen, Ansitze, Festungen
Turnier

Das Turnier -

Kriegsspiel für den

Kampf

Turniere waren ein Hauptbestandteil des ritterlichen Lebens. Sie bedeuteten Unterhaltung, Sport, körperliche Ertüchtigung, Übung für den Kriegsfall und gesellschaftliches Zusammentreffen. Die Ritter konnten ihre körperlichen Kräfte und ihr Geschick zeigen und sich bewundern lassen. Ein anderer wichtiger Aspekt von Turnieren war, dass gefangene Gegner die Möglichkeit hatten, wie im wirklichen Krieg freigekauft zu werden. Turnierplätze befanden sich selten im eigentlichen Burgbereich, da dort kaum große freie Flächen zur Verfügung standen. Gerne fanden Turniere vor den Mauern von Städten oder auf dem Marktplatz statt. In Innsbruck trafen die Turnierreiter bis zur Zeit Kaiser Maximilians I. vor dem Goldenen Dachl aufeinander, doch der Kaiser verlegte das Turnier vor die Hofburg in den Bereich vor dem Landestheater und dem Haus der Musik. Die Bezeichnung “Rennweg” erinnert noch an die Turnierform des Rennens. Große Turniere galten als internationale Ereignisse, an denen berühmte Ritter aus verschiedenen Ländern teilnahmen. Turniere waren aber auch mit der höfischen Minne eng verknüpft. Minnesänger priesen durch ihre Dichtungen die Taten der Kämpfer und schufen dadurch das Idealbild eines Ritters. Das Werben der Teilnehmer um die vornehmen Ritterdamen war ein wichtiger Bestandteil des Turniers. Der Ursprung des Turniers dürfte in Nordfrankreich Ende des 11. Jh. liegen. Eigene Regeln und spezielle Ausrüstungen dazu wurden entwickelt und peinlichst genau eingehalten. Es gab zwei Varianten des mittelalterlichen Turniers. Beim Buhurt, dem Massenkampf, wurde in der Gruppe eine kleine Schlacht nachgestellt. An Waffen kamen dabei Schwert, Streitkolben und Axt zur Anwendung. Der Tjost war ein Zweikampf zu Pferd mit eingelegter Lanze. Die beliebtesten Varianten dabei waren das Stechen (mit stumpfer Lanze) und das Rennen (mit spitzer Lanze). Für beide Formen des Tjosts bestanden eigene Harnische. Turniere wurden häufig sehr brutal ausgeführt und konnten zum Tod der Beteiligten führen. Ziel war allerdings nicht das Töten, sondern die Gefangennahme des Gegners. Dieser musste Rüstung, Waffen und Pferd abgeben sowie Lösegeld bezahlen. Seinen letzten Höhepunkt erlebte das Turnier im 16. Jh., wurde aber auch weiterhin an Fürstenhöfen im Sinne gesellschaftlicher Ereignisse und des Zeitvertreibs gepflegt.
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