Die Stube und ihre Ausstattung

Originalmöbel aus der Frühzeit von Burgen sind fast keine erhalten. Noch vorhandene Möbel stammen meist aus dem Spätmittelalter. Die ein oder andere Burg wurde im 19. Jh. in der Zeit des Historismus und der Burgenromantik neu eingerichtet.  In der Kunstgeschichte gewinnt man speziell bei spätmittelalterlichen Darstellungen der “Verkündigung an Maria” einen guten Einblick in eine Stube bzw. Kammer. Ein sehr gutes Beispiel ist die Darstellung dieser Szene in der Wallfahrtskirche Obermauern in Virgen in Osttirol. Dabei sieht der Betrachter ein Baldachinbett, eine Bank mit einer Dreh- bzw. Kipplehne und ein Lesepult. Ein ähnliches Beispiel ist in der Liebfrauenkirche in Oberwesel in Deutschland zu finden. Bei der Verkündigung in der Kirche von Creglingen in Deutschland sind ein Waschschrank, ein Lesepult und eine Bank mit Dreh- bzw. Kipplehne abgebildet. Zu den direkten Wohnräumen einer Burg zählten die Stube (“Wohnzimmer”), die Kammer (“Schlafzimmer”) und der Rittersaal. Diese Wohnräume waren auch beheizt. Allgemein war für den Wohnbereich der Begriff Palas gebräuchlich. Unter Kemenate (Kamin, von lat. caminus bzw. caminatus) versteht man einen beheizbaren Raum, auch ein Wohngebäude, jedoch nicht einen “Frauenraum”. Männer und Frauen wohnten in denselben Räumen, eine Trennung nach Geschlechtern war nicht üblich. Einen privaten Rückzugsbereich gab es grundsätzlich nicht. Die Wohnräume hatten nur eine spärliche Ausstattung. Möbel waren multifunktionell. In Stuben bestand meist eine Holztäfelung, die einige Zentimeter von der Wand entfernt war und so die Kälte und Feuchte der Wand abhalten sollte. Solche Holztäfelungen konnten kunstvolle Schnitzereien aufweisen. Auch Wandbehänge oder Wandteppiche dienten nicht nur der Verzierung. Werfen wir einen kurzen Blick auf die Sitzgelegenheiten einer Stube. Entlang der Holztäfelung bzw. Wände bestand meist eine umlaufende Bank zum Sitzen. Bänke standen aber auch frei im Raum und boten mehreren Personen Sitzgelegenheit. Außerdem waren sie leicht zu transportieren. Besondes beliebt waren Dreh- bzw. Kippbänke, deren Lehnen sich einfach umlegen ließen. Einfache Sitzmöbel waren Hocker und Schemel. Je nach Ausstattung der Burg gab es auch noble Bestuhlung, die bis zum Thron reichen konnte. Stühle mit Arm- und Rückenlehnen zeugen von Wohlstand und waren den Vornehmen vorbehalten. Beim Faltstuhl bzw. Scherenstuhl war die Rückenlehne in die Armlehnen eingesteckt und konnte leicht entfernt werden. Sitzmöbel dienten aber auch häufig zum Abstellen verschiedener Gegenstände, etwa von Vasen, Gefäßen, Büchern etc. Bestand unter dem Sitz ein hölzerner Kasten, war dies ein weiterer Lager- und Stauraum. Als Material fanden Holz, Leder, Metall und Stein Verwendung. Wandnischen standen als Ablageflächen oder als Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Speziell Fensternischen waren zum Sitzen sehr beliebt, da sie viel Licht boten. Ein einfacher Tisch konnte zum Essen, zum geselligen Beisammensitzen, zum Schreiben, zum Spielen, zum Arbeiten dienen - je nach Bedarf. Wenn nötig konnten Tische schnell entfernt werden, um Platz zu schaffen. Dabei wurde die Tischplatte entweder an die Wand gestellt oder an der Wand aufgehängt. Daher kommt die Redewendung “die Tafel aufheben”, wenn das Essen beendet war. Eine Tischdecke brachte Abwechslung und Farbe in den Alltag  und ließ den Tisch vornehm erscheinen. Überhaupt stellten Textilien einen wichtigen Bestandteil von Zimmern dar. Beliebt waren Wandteppiche, Wandbespannungen, Tischdecken, Kissen etc. Sie boten Farbigkeit und einen gewissen Komfort. Auf dem Boden liegende Kissen machten as Sitzen bequemer. Der Fußboden bestand häufig aus Holzbrettern, im Erdgeschoss auch aus Lehm, Ton oder einfach Erde. Zur Aufbewahrung von Kleidung, Wäsche, Gerätschaften, Dokumenten, Schriftstücken, Büchern etc. dienten Wandschränke, Regale, Truhen und Schränke. In die Wand waren häufig kleine Wandschränke oder Wandkästen eingelassen, die durch Holztüren versperrt werden konnten. Entlang der Wand oder über den Türen waren oft Regale befestigt. Auf diese bretterartigen Vorrichtungen wurden Gegenstände wie Teller, Krüge, Vasen etc. gestellt. Truhen mit seitlichen Traggriffen und einem vorne verschließbaren Deckel waren leicht zu transportieren. Oft sind sie kunstvoll verziert. Auf ihnen konnte man auch sitzen und Gegenstände abstellen.
Burgen in Tirol        Schlösser, Ruinen, Ansitze, Festungen
Die Stube - Über die Möbel

Die Stube und ihre

Ausstattung

Originalmöbel aus der Frühzeit von Burgen sind fast keine erhalten. Noch vorhandene Möbel stammen meist aus dem Spätmittelalter. Die ein oder andere Burg wurde im 19. Jh. in der Zeit des Historismus und der Burgenromantik neu eingerichtet.  In der Kunstgeschichte gewinnt man speziell bei spätmittelalterlichen Darstellungen der “Verkündigung an Maria” einen guten Einblick in eine Stube bzw. Kammer. Ein sehr gutes Beispiel ist die Darstellung dieser Szene in der Wallfahrtskirche Obermauern in Virgen in Osttirol. Dabei sieht der Betrachter ein Baldachinbett, eine Bank mit einer Dreh- bzw. Kipplehne und ein Lesepult. Ein ähnliches Beispiel ist in der Liebfrauenkirche in Oberwesel in Deutschland zu finden. Bei der Verkündigung in der Kirche von Creglingen in Deutschland sind ein Waschschrank, ein Lesepult und eine Bank mit Dreh- bzw. Kipplehne abgebildet. Zu den direkten Wohnräumen einer Burg zählten die Stube (“Wohnzimmer”), die Kammer (“Schlafzimmer”) und der Rittersaal. Diese Wohnräume waren auch beheizt. Allgemein war für den Wohnbereich der Begriff Palas gebräuchlich. Unter Kemenate (Kamin, von lat. caminus bzw. caminatus) versteht man einen beheizbaren Raum, auch ein Wohngebäude, jedoch nicht einen “Frauenraum”. Männer und Frauen wohnten in denselben Räumen, eine Trennung nach Geschlechtern war nicht üblich. Einen privaten Rückzugsbereich gab es grundsätzlich nicht. Die Wohnräume hatten nur eine spärliche Ausstattung. Möbel waren multifunktionell. In Stuben bestand meist eine Holztäfelung, die einige Zentimeter von der Wand entfernt war und so die Kälte und Feuchte der Wand abhalten sollte. Solche Holztäfelungen konnten kunstvolle Schnitzereien aufweisen. Auch Wandbehänge oder Wandteppiche dienten nicht nur der Verzierung. Werfen wir einen kurzen Blick auf die Sitzgelegenheiten einer Stube. Entlang der Holztäfelung bzw. Wände bestand meist eine umlaufende Bank zum Sitzen. Bänke standen aber auch frei im Raum und boten mehreren Personen Sitzgelegenheit. Außerdem waren sie leicht zu transportieren. Besondes beliebt waren Dreh- bzw. Kippbänke, deren Lehnen sich einfach umlegen ließen. Einfache Sitzmöbel waren Hocker und Schemel. Je nach Ausstattung der Burg gab es auch noble Bestuhlung, die bis zum Thron reichen konnte. Stühle mit Arm- und Rückenlehnen zeugen von Wohlstand und waren den Vornehmen vorbehalten. Beim Faltstuhl bzw. Scherenstuhl war die Rückenlehne in die Armlehnen eingesteckt und konnte leicht entfernt werden. Sitzmöbel dienten aber auch häufig zum Abstellen verschiedener Gegenstände, etwa von Vasen, Gefäßen, Büchern etc. Bestand unter dem Sitz ein hölzerner Kasten, war dies ein weiterer Lager- und Stauraum. Als Material fanden Holz, Leder, Metall und Stein Verwendung. Wandnischen standen als Ablageflächen oder als Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Speziell Fensternischen waren zum Sitzen sehr beliebt, da sie viel Licht boten. Ein einfacher Tisch konnte zum Essen, zum geselligen Beisammensitzen, zum Schreiben, zum Spielen, zum Arbeiten dienen - je nach Bedarf. Wenn nötig konnten Tische schnell entfernt werden, um Platz zu schaffen. Dabei wurde die Tischplatte entweder an die Wand gestellt oder an der Wand aufgehängt. Daher kommt die Redewendung “die Tafel aufheben”, wenn das Essen beendet war. Eine Tischdecke brachte Abwechslung und Farbe in den Alltag  und ließ den Tisch vornehm erscheinen. Überhaupt stellten Textilien einen wichtigen Bestandteil von Zimmern dar. Beliebt waren Wandteppiche, Wandbespannungen, Tischdecken, Kissen etc. Sie boten Farbigkeit und einen gewissen Komfort. Auf dem Boden liegende Kissen machten as Sitzen bequemer. Der Fußboden bestand häufig aus Holzbrettern, im Erdgeschoss auch aus Lehm, Ton oder einfach Erde. Zur Aufbewahrung von Kleidung, Wäsche, Gerätschaften, Dokumenten, Schriftstücken, Büchern etc. dienten Wandschränke, Regale, Truhen und Schränke. In die Wand waren häufig kleine Wandschränke oder Wandkästen eingelassen, die durch Holztüren versperrt werden konnten. Entlang der Wand oder über den Türen waren oft Regale  befestigt. Auf diese bretterartigen Vorrichtungen wurden Gegenstände wie Teller, Krüge, Vasen etc. gestellt. Truhen mit seitlichen Traggriffen und einem vorne verschließbaren Deckel waren leicht zu transportieren. Oft sind sie kunstvoll verziert. Auf ihnen konnte man auch sitzen und Gegenstände abstellen.
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