Das Lehenswesen - der Feudalismus

Zu einer Burg gehörte normalerweise immer Grundherrschaft. Dörfer, Felder, Wiesen, Äcker, Wälder mit Nutzvieh und Jagdtieren, Bauernhöfe etc.  stellten die wirtschaftliche Grundlage für den Burgherrn dar. Die dortigen Bewohner, vor allem Bauern, mussten einen Teil ihrer Ernte an den Grundherrn abliefern und für ihn arbeiten. Schon Kaiser Karl d. Gr. (768-814) schuf die Basis für die Verwaltungsorganisation seiner Gebiete. Neben militärischen Erfolgen war der politische Rückhalt bei den regionalen Machthabern für eine gute Verwaltung wichtig. Dazu diente auch die Kirche mit ihrem systematisch aufgebauten System von Bistümern, Klöstern und Pfarreien. Für die möglichst reibungslose Regierung des Landesherrn, etwa des Kaisers oder Königs, musste dieser treue Untergebene an sich binden: Herzöge, Grafen, Vögte (Schutzherren) und Ministerialen (unfreie Beamte). Man spricht dabei vom Lehenswesen. Das Prinzip des Lehenswesens ist “Dienst gegen Land”, wobei es um das Verhältnis zwischen einem Freien, dem “Herrn”, und einem anderen Freien, dem “Vasallen”, geht. Der Vasall verpflichtet sich zu Gehorsam und Dienst, meist Waffendienst, gegenüber seinem Herrn. Der Herr wiederum verpflichtet sich zu Schutz und Unterhalt, zumeist durch das Lehensgut. In dieser Gesellschaftsform des Feudalismus entstand in einem dualen Abhängigkeitsverhältnis eine starke Hierarchie. Größere Vasallen wurden selbst zu Lehensherren, wenn sie Eigentum, das sie auch als Lehen erhalten hatten, an Unter-Vasallen weiterverliehen. Das Lehen (althochdt. lehan = leihen, darleihen) war ursprünglich zeitlich begrenzt, wurde später jedoch erblich. Teil des Lehenssystems waren auch kirchliche Personen und Institutionen, Bischöfe und Klöster. An der Spitze der “Lehenspyramide” stand der Kaiser bzw. König. Die “klassische” Zeit des Lehenswesens (10. bis 13. Jh.) ist auch die große Zeit des Burgenbaus in Mitteleuropa, die vor allem ab dem 11. Jh. einsetzte. Schon vorher, in karolingischer und ottonischer Zeit, gab es Burgen, die aber vor allem aus Holz und Lehm bestanden und von denen kaum mehr etwas erhalten ist. Steinbauweise auch für kleinere Burgen kam ab der zweiten Hälfte des 11. Jh. auf. Somit kann festgelegt werden, dass die meisten Burgen ab 1100 entstanden. Mit dem Bau dieser Burgen entstand auch als neuer sozialer Stand jener des freien und meist auch adeligen Ritters. Er erhielt als Belohnung für seinen Waffendienst den Status des Freien und Land zu seiner Versorgung als Lehen. Allerdings wurde dieses Lehen im Laufe der Zeit zum erblichen Familieneigentum. Der Burgenbau war Aufgabe Kaisers, Königs oder Herrn, doch wurden die meisten Burgen in Eigenregie erbaut.
Burgen in Tirol        Schlösser, Ruinen, Ansitze, Festungen
Lehenswesen - Feudalismus

Das Lehenswesen -

der Feudalismus

Zu einer Burg gehörte normalerweise immer Grundherrschaft. Dörfer, Felder, Wiesen, Äcker, Wälder mit Nutzvieh und Jagdtieren, Bauernhöfe etc.  stellten die wirtschaftliche Grundlage für den Burgherrn dar. Die dortigen Bewohner, vor allem Bauern, mussten einen Teil ihrer Ernte an den Grundherrn abliefern und für ihn arbeiten. Schon Kaiser Karl d. Gr. (768-814) schuf die Basis für die Verwaltungsorganisation seiner Gebiete. Neben militärischen Erfolgen war der politische Rückhalt bei den regionalen Machthabern für eine gute Verwaltung wichtig. Dazu diente auch die Kirche mit ihrem systematisch aufgebauten System von Bistümern, Klöstern und Pfarreien. Für die möglichst reibungslose Regierung des Landesherrn, etwa des Kaisers oder Königs, musste dieser treue Untergebene an sich binden: Herzöge, Grafen, Vögte (Schutzherren) und Ministerialen (unfreie Beamte). Man spricht dabei vom Lehenswesen. Das Prinzip des Lehenswesens ist “Dienst gegen Land”, wobei es um das Verhältnis zwischen einem Freien, dem “Herrn”, und einem anderen Freien, dem “Vasallen”, geht. Der Vasall verpflichtet sich zu Gehorsam und Dienst, meist Waffendienst, gegenüber seinem Herrn. Der Herr wiederum verpflichtet sich zu Schutz und Unterhalt, zumeist durch das Lehensgut. In dieser Gesellschaftsform des Feudalismus entstand in einem dualen Abhängigkeitsverhältnis eine starke Hierarchie. Größere Vasallen wurden selbst zu Lehensherren, wenn sie Eigentum, das sie auch als Lehen erhalten hatten, an Unter-Vasallen weiterverliehen. Das Lehen (althochdt. lehan = leihen, darleihen) war ursprünglich zeitlich begrenzt, wurde später jedoch erblich. Teil des Lehenssystems waren auch kirchliche Personen und Institutionen, Bischöfe und Klöster. An der Spitze der “Lehenspyramide” stand der Kaiser bzw. König. Die “klassische” Zeit des Lehenswesens (10. bis 13. Jh.) ist auch die große Zeit des Burgenbaus in Mitteleuropa, die vor allem ab dem 11. Jh. einsetzte. Schon vorher, in karolingischer und ottonischer Zeit, gab es Burgen, die aber vor allem aus Holz und Lehm bestanden und von denen kaum mehr etwas erhalten ist. Steinbauweise auch für kleinere Burgen kam ab der zweiten Hälfte des 11. Jh. auf. Somit kann festgelegt werden, dass die meisten Burgen ab 1100 entstanden. Mit dem Bau dieser Burgen entstand auch als neuer sozialer Stand jener des freien und meist auch adeligen Ritters. Er erhielt als Belohnung für seinen Waffendienst den Status des Freien und Land zu seiner Versorgung als Lehen. Allerdings wurde dieses Lehen im Laufe der Zeit zum erblichen Familieneigentum. Der Burgenbau war Aufgabe Kaisers, Königs oder Herrn, doch wurden die meisten Burgen in Eigenregie erbaut.
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