Kunst und höfische
Kultur
Burgen waren Zeichen der
Macht. Zur Zurschaustellung
und Ausübung dieser Macht
gehörte auch die Anwendung
von Gewalt. Ebenso dienten
dazu Mittel der Repräsentation
und der Selbstdarstellung. Diese Machtausübung geschah
öffentlich und unterlag festgelegten Ritualen. Der Adelige
hatte die Pflicht, nach bestimmten Werten zu streben:
Mut, Treue, Tapferkeit, Beständigkeit, Glaube,
Großzügigkeit, Selbstbeherrschung, aber auch höfische
Liebe (Minne).
Wichtig war das edle höfische Auftreten, verbunden mit
passender Kleidung. Der Burgherr umgab sich gerne mit
vornehmen Gästen, Diplomaten, Politikern, Gelehrten und
Künstlern. Speziell bei Tisch wurde eine verfeinerte
höfische Kultur zelebriert. Vornehme Bankette wurden zur
“Kunst” stilisiert. In der Sitzordnung konnte man die
Rangordnung der Beteiligten erkennen. Zum Trinken und
Essen wurde möglichst luxuriöses Geschirr aus Glas, Silber
und Gold verwendet. Gute Tischmanieren waren
selbstverständlich, schließlich wollte der Adel sich vom
gemeinen Volk abheben.
Wenn möglich holte sich der Burgherr Künstler zur
Ausgestaltung seiner Räumlichkeiten. Dazu gehörten
Wandmalereien, Tafelbilder, Schnitzereien, die Herstellung
kostbarer Kleidungsstücke und anderer Textilien, wertvolle
Handschriften mit Illuminationen u. a. Nicht zuletzt ist
auch hier das Turnier zu nennen, bei dem sich Macht und
Pracht gut darstellen ließen.
Zur höfischen Kultur sind aber auch die Manieren, die
Umgangsformen, das Benehmen, allgemein das Auftreten
der höfischen Gesellschaft zu zählen.
Im religiösen Sinne war der vornehme Burgherr auch
verpflichtet, sich um Arme, Kranke, Witwen und Waisen zu
kümmern, wie es die Sieben Werke der Barmherzigkeit
aufzeigen. Im Rahmen des “Gottesdienstes” hatte er sich
religiösen Werten zu widmen, Gott zu dienen, den
Glauben zu schützen und zu verteidigen.
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Kunst und höfische Kultur