Was ist eine
Festung?
Ab ca. 1500 ist das Ende der
Burgen anzusetzen. Es gibt zwei
Entwicklungen. Einerseits
entsteht langsam das Schloss,
wobei es viel mehr um das
Wohnen als um die Befestigung
geht. Andererseits werden zur reinen Verteidigung
Festungen gebaut. In Tirol liegt Schloss Tratzberg am
Übergang von der Burg zur Festung. Als Schutz des
Zugangs zur Burg Friedberg bei Volders wurde ein
mächtiges Rondell im Sinne einer Festung errichtet.
Mittelalterliche Burgen und Stadtbefestigungen konnten
wegen ihrer schmalen und hohen Mauern dem Einsatz
von Geschützen nicht standhalten. Ausgehend von den
ersten Verstärkungen der Befestigungsanlagen mit
Erdwällen und runden Bollwerken, den Rondellen,
entstand ab ca. 1500 das sogenannte Bastionärsystem.
Ausgangsland dafür ist Italien. Im Zuge der zahlreichen
Kriege zwischen den verfeindeten Stadtstaaten wurden
ganze Städte, etwa Padua und Mantua, zu Festungen
ausgebaut.
Unter Bastion versteht man ein Verteidigungswerk in
Form einer Pfeilspitze mit fünf Ecken. In einer Bastion
standen Geschütze und ein von mehreren Seiten
angreifender Feind konnte so beschossen werden. In
runden Türmen (Rondellen) ließen sdich die Geschütze
auch leichter drehen.
Eigentlicher Grund für die Entstehung von Festungen war
der Einsatz von Artillerie. Neu war der polygonale
Grundriss, der auf vorausberechneten Schussbahnen
beruhte. So konnte das Glacis, das gesamte Vorfeld der
Festung, mit Geschützen bestrichen werden. Auf dem
Glacis gab es auch kaum Gelegenheit zur Deckung.
Die “Mauern” der Festung bestehen aus mächtigen
Wällen aus Erde und Geröll, eingefasst von Natursteinen
oder Ziegeln. Sie stehen häufig in tiefen und breiten
Gräben und sind meist schräg ansteigend angelegt. Sie
sind nicht sehr hoch, jedoch sehr breit. So boten sie wenig
Angriffsfläche. Durch die Breite und Schräge der Wälle ist
eine gewisse Elastizität und Pufferwirkung bei
Geschützbeschuss gegeben. In die Befestigung eingebaut
sind meist Kasematten, schusssichere Gewölbe, die als
Mannschaftsunterkünfte oder Lagerräume dienten.
Zentrum einer Festung ist meist der Hauptbau, die
Zitadelle. Eine Festung kann auch aus mehreren Anlagen
bestehen, die untereinander nicht verbunden sind.
Vorbauten liegen oft einige Kilometer von der
Hauptfestung entfernt.
Richtungweisend für den Bau großer Festungsanlagen
wurde der französische Baumeister Vaubun, der die
sternförmige Befestigungsbauweise der Venezianer
weiterentwickelte.
Nach dem Abbruch der mittelalterlichen Stadtmauern
Wiens wurde die Innenstadt von einer neuzeitlichen
Befestigung umgeben, die bis 1857 bestand.
© Irure ut pariatur ad ea in ut in et. In incididunt sed tempor
Festung