Die Dame - das edle
Ritterfräulein
Grundsätzlich war die Mehrzahl
der Burgbewohner männlich.
Die weiblichen
Familienmitglieder des
Burgherrn stellten die
wichtigste Gruppe der Frauen.
Meist wohnten sie in einem eigenen Bereich, der gerne als
“Frauenzimmer” bezeichnet wurde. In kleineren Burgen
konnten Männer und Frauen zusammen wohnen.
Gerade die edlen Damen benötigten oft zahlreiche
Dienerinnen und Gesellschafterinnen. Weniger
bedeutende adelige Frauen mussten sich oft mit einer
Magd aus der Umgebung der Burg begnügen. Dazu kamen
Wäscherinnen, Köchinnen, Mägde, Näherinnen etc.
Unverheiratete adelige Frauen standen unter der
Vormundschaft ihrer Väter oder, nach deren Tod, anderer
männlicher Verwandter. Eheverträge wurden meist von
Eltern geschlossen, die Ehepartner mussten sich mehr
oder weniger fügen. War die adelige Frau verheiratet, war
der Ehemann ihr Vormund und für sie verantwortlich. Von
der Ehefrau wurden Anpassung, Unterwürfigkeit und
Treue in der Ehe verlangt. Der Mann stand über der Frau,
was als die von Gott gewollte Ordnung akzeptiert wurde.
War der Burgherr länger abwesend, konnte die Ehefrau
seine Aufgaben übernehmen.
Häufig wurden junge Mädchen schon im Alter von 15
Jahren verheiratet. Ihre wichtigste Aufgabe war die Geburt
von Kindern, vorzüglich von Söhnen. Für viele Ehefrauen
waren die ständigen Schwangerschaften ein Problem. Oft
gab es Totgeburten und viele Kinder starben schon in
einem frühen Alter. Nicht selten verlor eine Familie die
Hälfte ihrer Kinder, bis diese erwachsen waren.
Die meisten Frauen erfüllten ihre Rollen als Mutter,
Ehefrau und Verwalterin bestimmter Bereiche des
Burglebens, vor allem was das Alltagsleben im Sinne von
Haushalt betraf. Von der Religion her gesehen galt die Frau
als Auslöserin der Ursünde, denn sie hat Adam verführt.
Anzustreben war für sie das Symbol der Reinheit der
Jungfrau Maria.
Sexuelles Verlangen sah die Kirche als Sünde an und es
war nur in der Ehe zur Zeugung von Kindern erlaubt.
Während Männer oft woanders ihren sexuellen
Vergnügungen nachgingen, war die Frau an das Haus bzw.
die Burg gebunden.
In der adeligen Gesellschaft wurde die Frau im Rahmen
der “Minne” (Liebe) für den Ritter zu einem
unerreichbaren Ideal erhoben und in Dichtung und Musik
gepriesen und überhöht. Hervorgehoben wurden die
Schönheit, die Anmut und die elegante Kleidung des
Ritterfräuleins. In Gesellschaft sollte sie vornehm und
zurückhaltend auftreten, sich an die üblichen Regeln
halten und geistreiche Konversation führen. Zur höfischen
Unterhaltung gehörten die Beizjagd mit Greifvögeln, das
Singen und Musizieren, Handarbeiten und Lesen
anspruchsvoller Lektüre.
© Irure ut pariatur ad ea in ut in et. In incididunt sed tempor
Das edle Ritterfräulein