Redewendungen

Es gibt eine Menge Redewendungen, die mit dem Rittertum zu tun haben. Einige davon sind hier angeführt. Er reiste mit Kind und Kegel. (Kegel = uneheliches Kind) Mit der gesamten Verwandschaft. Du sollteste eine Lanze für jemanden (ihn) brechen. (jemandem helfen, ihn unterstützen) Wenn du weiterhin so viel Geld ausgibst, wirst du auf den Hund kommen. (verarmen) Geld wurde in Truhen aufbewahrt. Auf den Truhen war oft ein Hund gemalt. Wenn das Geld zu Ende ging, konnte man den Hund sehen, kam auf den Hund. Du sollst sich möglichst schnell aus dem Staube machen. (schnell fliehen, sich entfernen) Beim Kampf und beim Turnier lag der Verlierer oft am Boden (= im Staub) und musste sich möglichst schnell entfernen bzw. fliehen. Peter wird seine Freunde sicher nicht im Stich lassen. (nicht verlassen, jemandem beistehen) Wer im Kampf bzw. Turnier seinen Gefährten von der Seite wich, ließ ihn im Stich (Lanzenstich) des Gegners. Graf Reinhard war schon sehr müde und ließ die Tafel aufheben. (das Essen beenden) Da die Räume in einer Burg oft klein waren, wurden Bretter bzw. eine Tischplatte auf Untergestelle gestellt. Nach dem Essen wurden die Bretter bzw. die Tischplatte aufgehoben und eventuell an der Wand aufgehängt. Du wirst deinem Bruder sicherlich die Stange halten. (eine Person unterstützen, ihr helfen) Der Ritter hatte einen Sekundanten bzw. Helfer. Lag der Ritter auf der Erde und ergab sich, verlangte er die Stange. Sein Helfer schob eine Stange zwischen die Kämpfer, um die Hiebe des Gegners abzuwehren. Denkst du, er wird uns den Fehdehandschuh werfen? (zum Kampf herausfordern) Mittelalterliche Ritter forderten jemandem zum Kampf auf, indem sie der Person einen Handschuh vor die Füße warfen. Wenn er das tut, werden wir den Fehdehandschuh aufnehmen. (die Herausforderung annehmen) Nach der langen Reise war alles in Butter. (alles in Ordnung) Glas, Porzellan etc. wurden zum Transport früher in Holzkisten verpackt, die mit flüssiger Butter ausgegossen wurden. Die Butter wurde hart. Am Zielort angekommen, wurde die Butter herausgeschmolzen. Wenn nichts kaputt war, war alles in Butter. Der Knappe muss sein Handwerk von der Pike auf lernen. (etwas von Grund auf lernen) Die Pike war eine Lanze, die einfachste Lanze der Rekruten und werdenden Ritter. Der alte Graf hat die Absicht, seine Tochter unter die Haube zu bringen. (verheiraten) Früher war es üblich, dass verheiratete die Frauen ihr Haar unter einer Haube verbargen. Langes Haar galt als Zeichen der Sinnlichkeit. Da hast du nochmals Schwein gehabt. (Glück haben) Der Trostpreis für Schützenfseten für den schlechtesten Schützen war ein Schwein oder Ferkel. Daraus entstand die Bedeutung des unverhofften Glücks. Du wirst dich nach der langen Reise wie gerädert fühlen. (völlig erschöpft sein) Eine beliebte Todesstrafe war früher das Rädern. Dabei wurde der Verurteilte am Boden festgebunden und mit einem Zackenrad wurden ihm die Knochen gebrochen. Danach wurden die teilweise noch lebenden Personen auf ein Wagenrad gebunden und ausgesetzt. Beeile dich, du musst noch einen Zahn zulegen. (schneller werden, sich beeilen) Früher hing über der Feuerstelle in der Küche ein Topf an einer eisernen Vorrichtung, einer Art Sägekamm. Wurde der Topf einen Zahn tiefer ins Feuer gehängt, wurde das Essen schneller fertig. Ihre Beleidigungen gehen auf keine Kuhhaut. (sehr viel, unerträglich, unbeschreiblich) In der Antike und im Mittelalter schrieb man auf Tierhäute (Pergament), die als Rollen oder in Buchform aufbewahrt wurden. Es herrschte die Meinung, dass der Teufel die Sünden des Menschen auf einer Kuhhaut aufzeichnet. Hat jemand jedoch zu viele Sünden begangen, haben diese auf einer Kuhhaut keinen Platz. Das musst du dir hinter die Ohren schreiben. (genau merken) Im Volksglauben galt früher eine Ohrfeige (Schlag hinter die Ohren) als geeignetes Mittel, dass sich jemand etwas merken sollte. Eine Ohrfeige ist schmerzhaft, an sie erinnert man sich leichter. Ich möchte dir nicht auf den Leim gehen. (getäuscht bzw. betrogen weden) Früher beschmierte man Zweige oder Ruten mit Leim, sodass die Vögel daren kleben blieben. Denkst du, sie wird Raphael einen Korb geben? (zurückweisen, abblitzen lassen) Früher war es üblich, dass eine Frau von ihrem Fenster einen Korb herabließ, um ihren Verehrer darin hochzuziehen. War der Verehrer nicht erwünscht, war der Boden des Korbs brüchig und der Verehrer brach durch. Der Schauspieler hielt die Rede aus dem Stegreif. (unvorbreitet, spontan) Stegreif ist die ältere Bezeichnung für den Steigbügel beim Pferd. Eilige Reiter, die schnell etwas zu erledigen hatten, stiegen nicht vom Pferd. Ich werde sie sicherlich nicht abblitzen lassen. (jemanden abweisen, zurückweisen) Bei alten Gewehren konnte es zu einer blitzartigen Verpuffung des Pulvers kommen, wolbei sich allerdings kein Schuss löste. Da bist du aber gewaltig auf dem Holzweg. (sich irren) Auf einem Holzweg wurden die geschlagenen Bäume im Wald transportiert. Holzwege enden aber meist im Wald, sind also Sackgassen. Wenn jemand einem solchen Weg irrtümlich folgt, muss er wieder umkehren. Ich werde bald bei dir in der Kreide stehen. (Schulden bei jemandem haben) Bei Gasthöfen und Geschäften wurden früher die Schulden der Gäste und Kunden oft mit Kreide auf Schiefertafeln notiert. Der Bauer musste den Löffel abgeben. (sterben) Früher trugen viele Menschen ihr Besteck (hier den Löffel) am Gürtel mit sich herum. Wenn jemand starb, wurde ihm der Löffel abgenommen bzw. an andere Personen übergeben. Sie wird für dich die Hand ins Feuer leben. (volles Vertrauen haben, für jemanden bürgen) Im Mittelalter gab es Gottesurteile, um die Unschuld einer Person zu beweisen. So war ein Gottesurteil, die Hand ins Feuer zu legen. Um 10 Uhr mussten wir ins Bett steigen. (schlafen gehen) Früher waren Betten oft erhöht, sodass man hinaufsteigen musste. Da hast du wieder Pech gehabt. (Unglück, Misserfolg haben) Pech und Leim gehörten zur mittelalterlichen Vogeljagd. Ein Pechvogel ist ein Vogel, der an der Pech- oder Leimrute kleben blieb. Du solltest etwas auf die hohe Kante legen. (sparen, beiseite legen) Früher gab es Baldachin- bzw. Himmelbetten, bei denen über dem Bett eine Art Balachin bestand. Auf der oberen Kante konnten kleine Gegenstände abgelegt werden. Gerne legte man Geld auf die hohe Kante.
Burgen in Tirol        Schlösser, Ruinen, Ansitze, Festungen
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Es gibt eine Menge Redewendungen, die mit dem Rittertum zu tun haben. Einige davon sind hier angeführt. Er reiste mit Kind und Kegel. (Kegel = uneheliches Kind) Mit der gesamten Verwandschaft. Du sollteste eine Lanze für jemanden (ihn) brechen. (jemandem helfen, ihn unterstützen) Wenn du weiterhin so viel Geld ausgibst, wirst du auf den Hund kommen. (verarmen) Geld wurde in Truhen aufbewahrt. Auf den Truhen war oft ein Hund gemalt. Wenn das Geld zu Ende ging, konnte man den Hund sehen, kam auf den Hund. Du sollst sich möglichst schnell aus dem Staube machen. (schnell fliehen, sich entfernen) Beim Kampf und beim Turnier lag der Verlierer oft am Boden (= im Staub) und musste sich möglichst schnell entfernen bzw. fliehen. Peter wird seine Freunde sicher nicht im Stich lassen. (nicht verlassen, jemandem beistehen) Wer im Kampf bzw. Turnier seinen Gefährten von der Seite wich, ließ ihn im Stich (Lanzenstich) des Gegners. Graf Reinhard war schon sehr müde und ließ die Tafel aufheben. (das Essen beenden) Da die Räume in einer Burg oft klein waren, wurden Bretter bzw. eine Tischplatte auf Untergestelle gestellt. Nach dem Essen wurden die Bretter bzw. die Tischplatte aufgehoben und eventuell an der Wand aufgehängt. Du wirst deinem Bruder sicherlich die Stange halten. (eine Person unterstützen, ihr helfen) Der Ritter hatte einen Sekundanten bzw. Helfer. Lag der Ritter auf der Erde und ergab sich, verlangte er die Stange. Sein Helfer schob eine Stange zwischen die Kämpfer, um die Hiebe des Gegners abzuwehren. Denkst du, er wird uns den Fehdehandschuh werfen? (zum Kampf herausfordern) Mittelalterliche Ritter forderten jemandem zum Kampf auf, indem sie der Person einen Handschuh vor die Füße warfen. Wenn er das tut, werden wir den Fehdehandschuh aufnehmen. (die Herausforderung annehmen) Nach der langen Reise war alles in Butter. (alles in Ordnung) Glas, Porzellan etc. wurden zum Transport früher in Holzkisten verpackt, die mit flüssiger Butter ausgegossen wurden. Die Butter wurde hart. Am Zielort angekommen, wurde die Butter herausgeschmolzen. Wenn nichts kaputt war, war alles in Butter. Der Knappe muss sein Handwerk von der Pike auf lernen. (etwas von Grund auf lernen) Die Pike war eine Lanze, die einfachste Lanze der Rekruten und werdenden Ritter. Der alte Graf hat die Absicht, seine Tochter unter die Haube zu bringen. (verheiraten) Früher war es üblich, dass verheiratete die Frauen ihr Haar unter einer Haube verbargen. Langes Haar galt als Zeichen der Sinnlichkeit. Da hast du nochmals Schwein gehabt. (Glück haben) Der Trostpreis für Schützenfseten für den schlechtesten Schützen war ein Schwein oder Ferkel. Daraus entstand die Bedeutung des unverhofften Glücks. Du wirst dich nach der langen Reise wie gerädert fühlen. (völlig erschöpft sein) Eine beliebte Todesstrafe war früher das Rädern. Dabei wurde der Verurteilte am Boden festgebunden und mit einem Zackenrad wurden ihm die Knochen gebrochen. Danach wurden die teilweise noch lebenden Personen auf ein Wagenrad gebunden und ausgesetzt. Beeile dich, du musst noch einen Zahn zulegen. (schneller werden, sich beeilen) Früher hing über der Feuerstelle in der Küche ein Topf an einer eisernen Vorrichtung, einer Art Sägekamm. Wurde der Topf einen Zahn tiefer ins Feuer gehängt, wurde das Essen schneller fertig. Ihre Beleidigungen gehen auf keine Kuhhaut. (sehr viel, unerträglich, unbeschreiblich) In der Antike und im Mittelalter schrieb man auf Tierhäute (Pergament), die als Rollen oder in Buchform aufbewahrt wurden. Es herrschte die Meinung, dass der Teufel die Sünden des Menschen auf einer Kuhhaut aufzeichnet. Hat jemand jedoch zu viele Sünden begangen, haben diese auf einer Kuhhaut keinen Platz. Das musst du dir hinter die Ohren schreiben. (genau merken) Im Volksglauben galt früher eine Ohrfeige (Schlag hinter die Ohren) als geeignetes Mittel, dass sich jemand etwas merken sollte. Eine Ohrfeige ist schmerzhaft, an sie erinnert man sich leichter. Ich möchte dir nicht auf den Leim gehen. (getäuscht bzw. betrogen weden) Früher beschmierte man Zweige oder Ruten mit Leim, sodass die Vögel daren kleben blieben. Denkst du, sie wird Raphael einen Korb geben? (zurückweisen, abblitzen lassen) Früher war es üblich, dass eine Frau von ihrem Fenster einen Korb herabließ, um ihren Verehrer darin hochzuziehen. War der Verehrer nicht erwünscht, war der Boden des Korbs brüchig und der Verehrer brach durch. Der Schauspieler hielt die Rede aus dem Stegreif. (unvorbreitet, spontan) Stegreif ist die ältere Bezeichnung für den Steigbügel beim Pferd. Eilige Reiter, die schnell etwas zu erledigen hatten, stiegen nicht vom Pferd. Ich werde sie sicherlich nicht abblitzen lassen. (jemanden abweisen, zurückweisen) Bei alten Gewehren konnte es zu einer blitzartigen Verpuffung des Pulvers kommen, wolbei sich allerdings kein Schuss löste. Da bist du aber gewaltig auf dem Holzweg. (sich irren) Auf einem Holzweg wurden die geschlagenen Bäume im Wald transportiert. Holzwege enden aber meist im Wald, sind also Sackgassen. Wenn jemand einem solchen Weg irrtümlich folgt, muss er wieder umkehren. Ich werde bald bei dir in der Kreide stehen. (Schulden bei jemandem haben) Bei Gasthöfen und Geschäften wurden früher die Schulden der Gäste und Kunden oft mit Kreide auf Schiefertafeln notiert. Der Bauer musste den Löffel abgeben. (sterben) Früher trugen viele Menschen ihr Besteck (hier den Löffel) am Gürtel mit sich herum. Wenn jemand starb, wurde ihm der Löffel abgenommen bzw. an andere Personen übergeben. Sie wird für dich die Hand ins Feuer leben. (volles Vertrauen haben, für jemanden bürgen) Im Mittelalter gab es Gottesurteile, um die Unschuld einer Person zu beweisen. So war ein Gottesurteil, die Hand ins Feuer zu legen. Um 10 Uhr mussten wir ins Bett steigen. (schlafen gehen) Früher waren Betten oft erhöht, sodass man hinaufsteigen musste. Da hast du wieder Pech gehabt. (Unglück, Misserfolg haben) Pech und Leim gehörten zur mittelalterlichen Vogeljagd. Ein Pechvogel ist ein Vogel, der an der Pech- oder Leimrute kleben blieb. Du solltest etwas auf die hohe Kante legen. (sparen, beiseite legen) Früher gab es Baldachin- bzw. Himmelbetten, bei denen über dem Bett eine Art Balachin bestand. Auf der oberen Kante konnten kleine Gegenstände abgelegt werden. Gerne legte man Geld auf die hohe Kante.
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