Die Bewaffnung des
Ritters - der Helm
Der Helm bildete den Schutz für
den Kopf. Sobald das Gesicht
des Ritters nicht mehr
erkennbar war, dienten der
Schild mit aufgemalten Farben
und Bildern, die Wappendecke
sowie die Helmzier zum Erkennen der Individualität.
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Um 1200 entstand der Topfhelm, der bis ins 14. Jh.
getragen wurde. Er war schwer und schränkte die
Beweglichkeit sowie die Sicht durch einen Schlitz
extrem ein. Diese Helmform ist oben flach und sieht
wie ein Topf aus, der über den Kopf gestülpt wurde.
Der Träger hatte große Probleme beim Atmen. Eine
Weiterentwicklung stellte der Einbau von Scharnieren
an der Vorderseite dar, wodurch man die Vorderfront
wie eine kleine Türe öffnen konnte.
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Im frühen 13. Jh. kam die Hirnhaube auf, eine leichte
Kopfbedeckung, die nur die Schädeldecke und die
Stirnpartie schützte. Sie wurde zusammen mit einer
gepolsterten Kappe und einer Haube aus
Ringelpanzergeflecht unter dem Topfhelm getragen.
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Aus dem Topfhelm entwickelte sich im 14. Jh. der
Kübelhelm (ohne Abbildung), der seitlich nach unten
verlängert war und auf den Schultern aufsaß, welche
die Wucht eines Schwertschlags leichter auffangen
konnten als der Schädel.
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Im 14. Jh. wurde die Hirnhaube durch die
Beckenhaube verdrängt. Ab den 1320er Jahren
erfolgte die Befestigung des Ringelpanzergeflechts an
der Hirnhaube, der darüber getragene Kübelhelm
verlor dadurch seine Bedeutung. Die Beckenhaube
wurde zum vollständigen Helm, umschloss mit
Ausnahme der Gesichtspartie den ganzen Kopf.
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Zum Schutz der Gesichtspartie wurde ab ca. 1370 die
Beckenhaube mit einem großen, spitz
hervortretenden Visier ausgestattet und erhielt die
Bezeichnung Hunds- oder Schweinegugel.
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Als für die Kriegsführung immer mehr Söldner
angeworben wurden, bewirkte dies die Herstellung
einfacher Ausrüstungsgegenstände. Dazu gehörte
schon seit dem 13. Jh. der Eisenhut, der durch eine
breite Krempe vor Schwertschlägen schützte und
durch das nicht mehr abgedeckte Gesicht besseres
Atmen und mehr Beweglichkeit bot.
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Aus dem Eisenhut entstand die Schaller. Ihr
Hauptkennzeichen war der lang ausgezogene,
rückwärtige Krempenteil, der sich zu einer langen
Spitze verjüngte. Die Schaller schützte das Gesicht
nur bis zum Mund, weshalb das Kinn durch eine Bart
aus Platten abgedeckt war.
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Um 1420 kam in Italien der Armet auf, der aus einer
halbkugelförmigen Glocke und zwei aufklappbaren,
am Kinn geschlossenen Seitenplatten besteht. Ein
kleines, spitzes Visier schützt den Gesichtsausschnitt.
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Aus dem Armet entstanden im 16. Jh. der
Geschlossene Helm, der Mantelhelm und der
Deutsche Visierhelm, die alle eine ähnliche Form
aufweisen.
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Im 16. Jh. war auch die Sturmhaube verbreitet, ein
offener Helmtyp mit Augenschirm. Sie wurde vor
allem von Fußsoldaten zum Feldküriss und Harnasch
getragen.
Für das Turnier entstand im 15. Jh. aus dem Topfhelm der
wuchtige Stechhelm, der vorne spitz zuläuft und für das
Stechen, das Turnier mit Lanzen, gut geeignet war. Zum
Schutz der Krieger bzw. der Kontrahenten beim Turnier
verlängerte man den Stechhelm vorne und hinten, sodass
er mit der Rüstung des Oberkörpers gut verschraubt
werden konnte. So wurde der Stechhelm über
Jahrhunderte zum Standardmodell des heraldischen
Helms.
Durch die Verbreitung des Kolbenturniers, bei dem es nur
noch um das Abschlagen der Helmzier ging, wurde im
15./16. Jh. der Spangen- oder Bügelhelm entwickelt. Das
Blickfeld wurde dabei geöffnet, nur einige vorgesetzte
Spangen bzw. Bügel boten Schutz für das Gesicht.
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